PRESSEMITTEILUNG 17/2021
Weilheim, den 16.03.21Sanierung der Pfarrkirche St. Kilian Bad Heilbrunn nimmt konkrete Formen an
Vorarbeiten und Voruntersuchungen an Deckengemälde und Hauptschiff angelaufen. Start der Sanierung für 2023 geplant.
In der zweiten Februarwoche wurde im Hauptaltarbereich ein Gerüst aufgestellt und das Deckengemälde mit der Darstellung Christi als Quelle des Heils im Detail untersucht sowie erste Musterflächen erstellt. Damit werden die bereits erfolgten Voruntersuchungen konkretisiert und ergänzt. Weitere Untersuchungen im Hauptschiff folgen.
Damit rückt nunmehr auch für die Kirchenbesucher die Sanierung näher. Der echte Baubeginn ist damit allerdings leider noch lange nicht erfolgt. Zunächst müssen die beabsichtigten Maßnahmen innen und außen mit geschätzten Gesamtkosten von 2,9 Mio. Euro vom Staatlichen Bauamt Weilheim konkretisiert, die Kosten hierfür überprüft und durch die Regierung von Oberbayern und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus genehmigt werden. Im Frühjahr 2023 soll dann mit der Sanierung begonnen werden.
Die katholische Pfarrkirche in Bad Heilbrunn wurde in den Jahren 1726 bis 1727 in den Zeiten des Hoch- bis Spätbarock auf den Grundmauern eines romanischen Kirchleins und mit den Resten einer spätgotischen Kirche neu errichtet.
Der barocke Kirchenbau wurde als Filiale im Auftrag des Klosters Benediktbeuern als sammelnde Gottesdienststätte für die verstreut umliegenden Bauernhöfe errichtet. Darüber hinaus diente sie als Quellenheiligtum und zum anderen als Friedhofskirche. Im Zuge der Säkularisierung stieg die Kirche 1806 zur selbstständigen Pfarrkirche auf.
In den Jahren 1833 bis 1985 ist die in Baulast des Freistaats Bayern stehende Kirche sechsmal restauriert worden, 1881 bis 1883 wurden dabei die Deckengemälde im Langhausgewölbe von Josef Schäfer wohl stark verändert. In den 1930er Jahren errichtete der Staat einen Anbau. Eine neue Orgel erhielt die Kirche im Jahre 1959 und mit der letzten großen Sanierung von 1985 wurde die Kirche in der ursprünglichen Fassung aus der Barockzeit wiederhergestellt. 2010 wurde die Warmluftheizung so umgebaut, dass die Luft deutlich weniger Staub umwälzt und die im Inneren des Gebäudes sichtigen Flächen geschont werden. In den Jahren 2014 und 2015 wurde die Kirchturmfassade saniert, die Schieferdeckung der Zwiebelhaube mit dem Blitzschutz erneuert sowie das Turmkreuz, das Ziffernblatt und die Zeiger der Kirchenuhr abgenommen und vollständig überarbeitet, von Rost befreit, neu vergoldet bzw. das Ziffernblatt neu gefasst.
Ziel der Innenraumsanierung ist die Sicherung der Substanz unter Beibehaltung der ortstypischen barocken Gestaltung. Inhaltlich ist eine Reinigung und konservatorische Überarbeitung aller Putz- und Stuckflächen, der Raumschale (Wände und Gewölbe), der Fresken, der Ausstattungen, Sitzbänke, Altäre, Figuren und Gemälde vorgesehen. Ebenso wird der Umfang der Erneuerung der elektrischen Ausstattung mit der örtlichen Kirchenstiftung abgestimmt.
Begonnen werden wird jedoch mit der Außensanierung. Das Kirchendach wird neu gedeckt werden. Dabei werden auch schadhafte Teile der Dachkonstruktion und Fußpunkte überarbeitet oder ausgetauscht. Neue Dachausstiege für Revisionen der Dachfläche und zur Belichtung werden hinzugefügt. Im Turm wird die Stiegenanlage sowie die Bohlenebenen in Teilen erneuert. Für die Arbeiten an Dach und Fassaden wird die Kirche vollständig eingerüstet und mit einer Arbeitsplattform versehen, da die Anlieferung hier durch den Standort auf dem Hügel erschwert werden wird.
Die Außenfassaden werden überarbeitet, da hier Putzabplatzungen und Moosbewuchs zu erkennen sind, diese werden gefestigt, ausgebessert, die Oberflächen werden fixiert und neu gestrichen. Die Kirchenfenster werden an den Bleiwangen und Kittungen überarbeitet, defekte Gläser ausgetauscht und Fensterflügel wieder gangbar gemacht und fachgerecht gereinigt.
Die Fertigstellung ist zum 300-jährigen Jubiläum im Jahr 2026 geplant.
Vorab betreut das staatliche Bauamt Weilheim derzeit die Notsicherung eines Seitenaltars, der durch Schädlinge stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Auskunft erteilt:
Herr Aumann, Tel. 0881/990-2100
Staatliches Bauamt Weilheim
Bereichsleitung Hochbau
E-Mail: peter.aumann@stbawm.bayern.de