PRESSEMITTEILUNG 159/2021

Weilheim, den 22.12.21

Staatliches Bauamt Weilheim & Landratsamt Starnberg: Landrat Frey besucht die Straßenmeisterei Gilching

Anlässlich der Anschaffung eines neuen Winterdienstfahrzeuges durch den Landkreis Starnberg besuchten Landrat Stefan Frey, Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig und Erster Bürgermeister von Gilching Manfred Walter die Straßenmeisterei Gilching. Neuer Straßenmeister Felix Weiß gab Überblick zum Winterdienst und stellte neuen LKW vor. Anschließend Rundgang mit Informationsaustausch.

Stefan Frey, Landrat des Landkreises Starnberg, Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig und der Erste Bürgermeister der Gemeinde Gilching, Manfred Walter informierten sich am Mittwoch, den 15. Dezember 2021 über den Betriebs- und Winterdienst sowie den baulichen Zustand der Straßenmeisterei Gilching.

Das Staatliche Bauamt Weilheim betreut im Landkreis Starnberg 181 km Bundes- und Staatstraßen sowie im Auftrag des Landkreises zusätzlich rund 43 km Kreisstraßen. Die Straßenmeisterei Gilching mit dem Stützpunkt in Söcking ist zusammen mit der Straßenmeisterei Wolfratshausen für die Unterhaltung des überörtlichen Verkehrsnetzes sowie von rund 55 km straßenbegleitender Geh- und Radwege im Landkreis zuständig. Die Straßenmeisterei Gilching beschäftigt insgesamt 18 Mitarbeiter, davon vier Kreisbedienstete.

„Neben regelmäßigen Kontrollfahrten, verschiedenen Reparaturarbeiten und Beseitigung von Unfall- oder Unwetterschäden müssen auch die dazugehörigen Grünflächen gepflegt, die Straßenausstattung und Straßenentwässerung instandgehalten oder Verkehrszeichen aufgestellt werden. Der Winterdienst stellt innerhalb des Betriebsdienstes hierbei eine zentrale Säule dar“, erläuterte Felix Weiß, Straßenmeister in der Straßenmeisterei Gilching, das Leistungsportfolio seines Teams.

Hohe Verkehrszahlen definieren Einsatzzeiten

Auf überdurchschnittlich hoch belasteten Bundes- und Staatstraßen wie zum Beispiel auf der B 2 zwischen Starnberg und Garmisch-Partenkirchen ist die Befahrbarkeit von ganz besonderer Bedeutung. Hier wird bei Bedarf der Winterdienst rund um die Uhr durchgeführt. Das übrige Straßennetz wird vorrangig zwischen 6:00 und 22:00 Uhr in einem befahrbaren Zustand gehalten. Mehr als die Hälfte der Winterdiensteinsätze beginnen aber auch auf diesem Netz bereits um 3:00 Uhr morgens, um in der Nacht einsetzende Straßenglätte infolge Schnee, Reif oder Eis noch vor dem Beginn des Berufsverkehrs beseitigen zu können. Die Radwege werden genauso wie die Straßen von 6:00 bis 22:00 betreut.

Auf die Dosis kommt es an

Der Winterdienst verfolgt den Grundsatz "so viel Salz wie nötig, so wenig wie möglich". Hinsichtlich Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit ist das Salz weiterhin das beste Auftaumittel. Durch das Anfeuchten des trockenen Auftausalzes mittels einer Salzlösung (Sole) unmittelbar vor dem Ausstreuen werden die Verluste durch Verwehen und Wegschleudern reduziert und eine gleichmäßigere Verteilung des Salzes auf der Fahrbahn gewährleistet. Deshalb sind alle Räum- und Streufahrzeuge der bayerischen Straßenbauverwaltung mit sogenannten Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet.

Das Staatliche Bauamt Weilheim und der Landkreis Starnberg beschaffen gemeinsam Steinsalz zur Bekämpfung der Glätte. Das Steinsalz wird als loses Schüttgut angeliefert. Ein Teil des Salzes wird in der Salzhalle eingelagert, in die 1.400 Tonnen Salz passen. Dazu kommen noch zwei Hochsilos mit insgesamt 400 Tonnen Fassungsvermögen. Somit können in der Straßenmeisterei Gilching ca. 2.200 Tonnen untergebracht werden. Ein anderer Teil des Steinsalzes wird in einem sogenannten Soleerzeuger mit Wasser zu einer Salzlösung gemischt. Die Sole hat einen Salzanteil von ca. 20 - 23 %. Die Anlage kann pro Stunde 1.500 Liter Sole erzeugen.
In den Tanks können 120.000 Liter Sole gelagert werden. 

Neues Kombi-Streugerät verstärkt Gilchinger Fuhrpark

Der Landkreis ergänzt durch die Anschaffung eines LKW für 386.000 € den Fuhrpark der Straßenmeisterei Gilching. „Das Besondere an unserem neuen 430 PS starken LKW ist, dass er im Winterdienst mit seinem Streuautomaten sowohl Trockensalz sowie Feuchtsalz und Salzsole in verschiedenen Rezepturen ausbringen kann. Damit ist er zugleich kosten- und umweltschonender als sein Vorgänger.

Hier ein konkretes Beispiel: wenn Glätte für die frühen Morgenstunden angesagt wird, wird am Abend zuvor ein präventiver Streueinsatz durchgeführt. Um das gleiche Ergebnis zu erzielen, benötigt man bei der konventionellen „FS 30 Streumethode“ 10 g/m² Feuchtsalz, das Feuchtsalz setzt sich aus ca. 8 Gramm Trockensalz und ca. 2 Gramm Wasser zusammen. Bei der neuen „FS 100 Technik“, die bei einer Außentemperatur von bis zu – 6 Grad zum Einsatz kommt, wird reine flüssige Salzsole ausgebracht, die sich pro Quadratmeter nur noch aus ca. 3 Gramm Trockensalz und 12 Gramm Wasser zusammensetzt. Bei dieser neuen Technik wird fast 1/3 der Salzmenge eingespart“, erklärt Weiß.

Aktiver Umwelt- und Artenschutz

Das bedeutet, dass in die Umwelt pro Einsatz weniger Salz ausgebracht werden muss und durch die längere Verweildauer des Salzes auf der Fahrbahn werden die zeitlichen Abstände zwischen den Einsätzen länger. Die geringere Salzmenge hilft Geld zu sparen und gleichzeitig betreibt der Landkreis aktiven Umwelt- und Artenschutz.

Landtagsabgeordnete Dr. Eiling-Hütig und Landrat Frey erhielten bei einer kleinen Probefahrt einen Eindruck von der umweltsparenden Technik des neuen LKW.

Von großem Vorteil ist die technische Flexibilität des neuen LKW, der ganzjährig zum Einsatz kommen wird und der zum überwiegenden Teil vom Landkreis finanziert wurde. Im Winterdienst liegt der Fokus auf dem Räumen und Streuen. Im Sommer wird er u. a. aufgrund vorteilhaft kurzer Rüstzeiten neben diversen Bagger- und Transportarbeiten unter Einsatz eines Hubarbeitskorbes für bis zu zwei Personen zur Montage großer Vorwegweißer und zum Zurückschneiden von Gehölz genutzt werden.

Besichtigung der Gebäude des Gehöftes

Im Anschluss besichtigten die Besucher die Straßenmeisterei und verschafften sich somit einen Gesamtüberblick über diese Liegenschaft. Aufgrund des teilweise sehr schlechten Zustandes einiger Gebäude und der innerörtlichen Lage wurde eine mögliche Verlegung der Straßenmeisterei Gilching erörtert. „Wir brauchen für unser Team in Gilching ein Grundstück, um Platz für Wohnbebauung machen zu können“, konstatiert Stefan Scheckinger, Behördenleiter des Staatlichen Bauamts Weilheim. Landrat Frey, Landtagsabgeordnete Dr. Eiling-Hütig, und Erster Bürgermeister Walter sagten Unterstützung bei der Grundstückssuche zu.

„Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Straßenmeisterei “, fasst Landrat Frey seine Eindrücke nach der Begehung zusammen und bedankte sich bei den Mitarbeitern des Straßenbetriebsdienstes - insbesondere für die oft nicht ganz ungefährlichen Winterdiensteinsätze.

5 Fotos mit Bildunterschriften:

StBAWM_SM_Gilching_neuer_LKW.JPG

So sieht er aus, der neue 430 PS starke, multifunktionale LKW, der seit Ende November 2021 den Fuhrpark der Straßenmeisterei Gilching verstärkt.

StBAWM_SM_Gilching_Gruppenbild.JPG

Stellten sich v. l. n. r. zum Gruppenfoto auf:

Klaus Mörtl (Mitarbeiter der Straßenmeisterei Gilching), Werner Bartsch (Mitarbeiter der Straßenmeisterei Gilching) Gregor Wolf (Mitarbeiter der Straßenmeisterei Gilching), Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig, Felix Weiß (neuer Straßenmeister der Straßenmeisterei Gilching), Silke Schweigler (Abteilungsleiterin Straßenbau für den Landkreis Starnberg am Staatlichen Bauamt Weilheim), Martin Dondl (Sachgebietsleiter Betriebsdienst des Staatlichen Bauamtes Weilheim), Landrat Stefan Frey, Jacob Eberle (Sachgebietsleiter der Straßenverwaltung des Landkreises Starnberg des Staatlichen Bauamtes Weilheim), Stefan Scheckinger (Behördenleiter des Staatlichen Bauamtes Weilheim) und Erster Bürgermeister von Gilching Manfred Walter.

StBAWM_SM_Gilching_Felix_Weiss_erklaert_neuen_LKW.JPG

Der neue Straßenmeister Felix Weiß (in oranger Jacke) erklärte anschaulich die Funktionsweise des neuen LKW. Landrat Stefan Frey, Behördenleiter Stefan Scheckinger und Erster Bürgermeister Manfred Walter (v. l. n. r.) hörten aufmerksam zu.

StBAWM_SM_Gilching_LR_Frey_am_Steuer.JPG

Setzte sich für eine Probefahrt selbst ans Steuer des neuen LKW, Landrat Stefan Frey.

StBAWM_SM_Gilching_Dr_Eiling_Huetig_am_Steuer.JPG

Drehte mit dem neuen LKW ebenfalls eine Runde im Innenhof der Straßenmeisterei, Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig.

Auskunft erteilen beim Staatlichen Bauamt Weilheim:

Frau Schweigler, Tel. 0881/990-1139

Herr Weiß, Tel. 08105/383-112