PRESSEMITTEILUNG 90/2019

Weilheim, den 24.09.19

B23 Ortsumgehung Garmisch-Partenkirchen mit Kramertunnel Entbuschung der Hangquellmoore ab Anfang Oktober 2019

Nachdem der Auftrag für den Bau des Kramertunnels vergeben wurde, werden nun parallel die Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt, um den Eingriff in die Natur zu kompensieren. Ab Anfang Oktober 2019 werden hierzu die Hangquellmoore entbuscht.

Zu jedem baulichen Eingriff gehört ein entsprechender Ausgleich. Der Ausgleich soll möglichst die beeinträchtigten Funktionen im räumlichen Zusammenhang zum Eingriff wiederherstellen. Dafür braucht es Flächen, sogenannte Ausgleichsflächen. Da unser Grund und Boden nicht vermehrbar ist, werden hierfür Flächen herangezogen, die oftmals bereits einen ökologische Wert besitzen, aber wegen Nutzungsaufgabe langsam diesen Wert verlieren.

So verhält es sich im Falle einiger Hangquellmoore am Kramer. Einstmals genutzt und gepflegt, schreitet dort die Waldentwicklung voran und begräbt mit der Zeit die äußerst artenreiche Kraut- und Grasflur unter sich. Die geplante Ausgleichsmaßnahme hat das Ziel, diese ungewollte Entwicklung zu stoppen und umzukehren.

Noch vor Beginn des Winters soll mit den Arbeiten in den beiden Hangquellmooren am Kramer, dem „Sonnenbichlmoor“ und dem „Moor am Schmölzer See“, begonnen werden. Die ersten Tätigkeiten bestehen darin, einen erheblichen Anteil der Gehölze zu entnehmen. Es werden insbesondere Fichten und Fichtenjungwuchs, aber auch einzelne große Kiefern und ein erheblicher Teil des Kiefernjungwuchses entfernt. Ebenso werden die sich rasant ausbreitenden Gehölzgruppen entfernt, die aus Faulbaum und Weiden bestehen. Auch der Wacholder wird in seiner Ausbreitung eingeschränkt. An ausgewählten Stellen werden die Gehölze stehen gelassen, insbesondere sehr alte Bäume werden erhalten. Die Wurzelstöcke verbleiben im Boden, werden aber so bodennah wie möglich entnommen, damit sie kein Hindernis für die anschließende Mahd oder Verletzungsgefahr für eine eventuell mögliche Beweidung der Flächen darstellen.

Die Fällungs- und Aufräumarbeiten werden so bestandsschonend wie möglich ausgeführt, da alle offenen Flächen hochempfindlich sind gegenüber Bedeckung mit Astmaterial und Befahren mit schwerem Gerät. Besonders aufwendig wird es werden, die entnommenen Gehölze auf schonende Weise aus den Flächen heraus zu befördern. Deshalb wird eine Firma mit der Ausführung betraut, die Erfahrung in der Landschaftspflege auf Feuchtflächen hat und die nötigen Maschinen und Geräte besitzt.

Die beiden Flächen „Sonnenbichlmoor“ und „Moor am Schmölzer See“ sind zusammen rund 2,5 ha groß. Die Arbeiten werden sich je nach Wetterlage über mehrere Monate hinziehen. Noch in diesem Winter wird auch das Moor am Wanderweg zum Pflegersee entbuscht.

Die Hangquellmoore sind im Besitz des Freistaates Bayern und in Zuständigkeit der Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Oberammergau. Mit den Bayerischen Staatsforsten und mit der unteren Naturschutzbehörde ist die Art und Weise der Ausführung abgestimmt.

Die nachfolgenden beschriebenen Fotos finden sie unter "Weitere Informationen"

Bildunterschriften:

Foto 1: Verbuschter Bereich des Hangquellmoors am Schmölzer See (Quelle: StBA)

Foto 2: Hangquellmoor am Schmölzer See mit stellenweise offener Vegetation; der offene Bereich soll ausgedehnt werden (Quelle: StBA)

Auskunft erteilt:

Frau Heiß   Tel. 0881/990-1150